Samstag, 26. November 2016

Ich liebe Paspeltaschen...

... oder wie aus einer Abneigung Freundschaft wurde.


Paspeltaschen und ich, das ist so eine Geschichte für sich. Ich liebe sie sehr, weil Paspeltaschen ein Kleidungsstück unheimlich aufwerten. Taschen sind nützlich, um Dinge reinzutun und aufzubewahren oder seine Hände darin zu wärmen. Paspeltaschen sind zudem ziemlich edel, elegant und verbreiten einen luxuriösen Charme. Sie sind aufwändig in der Herstellung, erfordern ein sehr genaues Arbeiten und eine gewisses Maß an Geduld und Disziplin.


Slow Sewing !

 
Der Geheimling war dann so etwas, wie eine Selbsthilfemaßnahme aus der selbsterwählten Komfortzone rauszufinden und was Neues auszuprobieren. Und das nicht nur einmal, sondern immer wieder, bis ich ein Gefühl dafür bekam und jeder Handgriff (ohne Blick in die Anleitung) passte.
 
 
Ich habe mir viele Anleitungen angeschaut und versucht mich zurecht zu finden. Es gibt einseitige und zweiseitige Paspeltaschen und dann gibt es noch ganz viele Spielarten.

 
Versuch macht klug!
 
Als ich die Paspeltasche nach vielen Versuchen endlich begriffen und verinnerlicht hatte, habe ich mich an eine eigene Detail-Anleitung gesetzt und alles das eingearbeitet, was für mich fürs Verständnis wichtig war. Nach mehreren gefertigten Paspeltaschen bekommt man ein Gespür dafür, wie man die Stoffe am besten behandelt und welche Stoffe gut funktionieren. Und wenn alle Stricke reißen, dann gibt es immer noch die Pfuschverstecker, also applizierte Stoffdreiecke, die sehr dekorativ sind und in diesem Fall gar keinen Pfusch verstecken, sondern gewollt sind. 

 
Tja, und jetzt flutscht das nur noch so und ich wage zu improvisieren, wie hier an der Hose:  eine kombinierte Paspel-/Reißverschlusstasche, also mit echten Kordeln in der Paspel und dahinter ein Reißverschluss. Ich mag die Plastizität der Tascheneingriffe und die 3. Dimension, die sie durch die innenliegenden Kordeln erhalten haben.
Dafür habe ich am Täschling-Vorderteil etwas gebastelt, was ja ohne weiteres und problemlos funktioniert.


Und auch am Geheimling habe ich die Armpatch-Tasche modifiziert und anstelle einer RV-Tasche eine Paspeltasche genäht.
Das schöne am Nähen, wenn man es beherrscht ist, daß man aus einer Fülle an Techniken schöpfen kann und auf vielen Wegen ein Ziel erreichen kann.

 
Die Hose ist eigentlich eine kuschelige Drinnenhose, nur für die Fotos haben wir eine Ausnahme gemacht (Naja, anschließend ist Peterling damit auf die Pumptrack ein paar Runden mit seinen Kumpels drehen).


Der Hoodie hat sage und schreibe 3 Paspeltaschen und momentan sitze ich an zwei weiteren Hosen, die ebenfalls Paspeltaschen bekommen, wenn das nicht Liebe ist?
 

 
Auch an der Kapuze des Geheimlings  habe ich eine Kleinigkeit geändert. Indem ich die Vordere Mitte der Kapuze von Modell D an den Stoffbruch gelegt habe, ist eine neue Kapuzenvariante entstanden, die ganz einfach nachzumachen ist.


Die Aufgabe für Peter lautete, cool und lässig zu posieren, was ihm nur teilweise gelang. Die meiste Zeit hatte ich den Verdacht er übe sich im Gang für das "ministry of silly walks", einem Klassiker von Monty Python, hier als Sketch zu sehen.

 
Wir hatten viel Spaß



Ich wünsche Euch einen schönen ersten Advent und

Liebe Grüße
Heike

Schnitte und Material:
Hoodie:"Geheimling" modifiziert, Stoffe vom Holländischen Stoffmarkt.

Hose: "Täschling 2.0" modifiziert, aus Sweat designed bei Cherry Picking
 

1 Kommentar:

  1. Liebe Heike,

    deinen Stil mag ich ja sehr...Und mich den Angstthemen stellen (Paspeltaschen, Reisßverschlüsse, Jeans mit Kappnähten...) habe ich auch erst ganz bewusst in diesem Jahr angefangen!
    Und eigentlich ist es wie du sagst...Aus Feind wird Freund und früher oder später ist es genauso simpel wie ein Bündchen anzunähen (womit man ja zu Beginn auch so seine Probleme hat ;-))

    So unbunt mit Farbklecks finde ich den Peterling ziemlich cool...Das könnte dem pubertätsgeplagten Tochterkind auch gefallen.

    Ich warte dann weiter auf die Größenerweiterung des Geheimling und vertreibe mir die Zeit mit Täschling.

    Liebste Grüße
    Julia

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